55 junge Mädchen posieren für die Kamera von Bettina Rheims. Sie bietet ihnen das erste Publikum. Da stehen nun die Ballerina im Tutu, die Rocksängerin mit Mikrophon. Sie umgeben sich mit Bildern und Süßigkeiten, träumen in schillernden Farben. Doch Alfred de Musset, der in À quoi rèvent les jeunes filles? diese unfassbaren Geschöpfe noch mit Traumgebäuden umwob, würde vorsichtige Zurückhaltung üben. Dann posieren sie vor Projektionen an der Wand, die an Kino denken lassen und die weite Welt in den Raum bringen. Die Mädchen wissen sich auch hier zu behaupten. Und als der Hintergrund der fotografischen Inszenierung ganz weicht, bestehen sie diese Probe ebenfalls mit Bravour. Sie sind sie selbst genug, und ihre schönen Körper nehmen die Umgebung gefangen. Man hat ihnen Weihnachten, »X'Mas«, versprochen, die Erfüllung ihrer kühnsten Träume. Der Moment der Aufnahme bleibt ihnen wie das schönste Fest unvergeßlich, als fast unwirklicher Moment. Der erste Schritt in eine großartige Zukunft. Doch sind sie selbstbewußt genug, um in den Möglichkeiten zu schwelgen. Ihre Imagination nimmt die räumliche Umgebung wie den Betrachter der Fotografien in Beschlag. - Nur Kurztitelaufnahme 07.2007.
Text engl., fr., dt. - Vgl. Buchbesprechung in Weltkunst, Nr. 5, 2010, S. 42. - Other edition: Also published in a smaller (35.5x25.5cm) edition. A publication by the same authors titled „Rose, c'est Paris“ has also been published as an BNF publication in Paris, 2010 (ISBN 978-2-7177-2453-0).
Text engl., fr., dt. - Other edition: A publication by the same authors titled „Rose, c'est Paris“ has also been published by Taschen, Köln, 2010 (ISBN 978-3-8365-2013-3).
Text dt., fr., engl. - „Wie fühlen sich Frauen in teuren Kleidern? Was machen die Frauen aus den Kleidern, und was machen die Kleider mit den Frauen? Héroïnes, Bettina Rheims' 2005 entstandene Photoserie von 50 Frauen in den neuesten Kreationen der Pariser Haute Couture gibt verblüffende bis provokante Antworten auf diese Fragen. Denn hier geht es, wie bei Bettina Rheims (geb. 1952) kaum anders zu erwarten, nicht einfach um Modephotographie. Vielmehr ließ sie ihre Modelle, die keineswegs alle professionelle Models sind - wie Laetitia Casta oder Milla Jovovitch -, mit den feinen Textilien machen, was sie wollten und was der Photographin in ihr dekonstruktivistisches Konzept passte. Bettina Rheims ignoriert gängige Schönheitsideale und verweigert sich dem von der Modeindustrie reklamierten Anspruch auf Perfektion und Glamour. Ihre auf hohem ästhetischen Niveau inszenierten Bilder unterwandern sowohl den kommerziellen wie den voyeuristischen bzw. männlichen Blick auf subtile Weise und eröffnen faszinierend beunruhigende Einblicke in die Welt der Haute Couture und derer, die sie tragen. Héroïnes entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Modedesigner Jean Colonna, der sich hier für Layout und Gestaltung verantwortlich zeichnet. Den einführenden Text schrieb Catherine Millet, Expertin für moderne Kunst, Chefredakteurin des Magazins Art Press und Bestseller-Autorin: ihre Bekenntnisse »Das sexuelle Leben der Catherine M.« sorgten 2001 weltweit für Aufsehen.“ (Frölich & Kaufmann, Berlin 02.2012).
Text engl., fr., dt. - Vgl. Buchbesprechung in Weltkunst, Nr. 5, 2010, S. 42. - Other edition: Limited edition in larger format, 2010. - „Artificial.“ (HCA).
Text engl. - Mit eingelegtem, weiteren Text (1 Bl.) von Felix Hoffmann. - Farbige, sexualisierte, künstlich wirkende Frauenportraits, denen der kommentierende Text einigermaßen vergeblich intellektuellen Tiefgang miitels eines Sammelsuriums kunsthistorischer Bezüge zuzuschreiben sucht. (HCA).